50 Jahre Olympia in Kiel http://50jahreolympiakiel.de/ Mon, 21 Nov 2022 10:30:09 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.1.1 http://50jahreolympiakiel.de/wp-content/uploads/2022/01/cropped-Favicon-01-32x32.png 50 Jahre Olympia in Kiel http://50jahreolympiakiel.de/ 32 32 Comeback vor Schilksee mit Uli Libor im FD https://www.sat1regional.de/50-jahre-olympia-in-kiel-revival-der-segelregatten-von-1972/#new_tab https://www.sat1regional.de/50-jahre-olympia-in-kiel-revival-der-segelregatten-von-1972/#new_tab#respond Tue, 20 Sep 2022 08:30:26 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=5296 Noch einmal geht es für Uli Libor im Flying Dutchman auf die Regattabahnen vor dem Olympiazentrum Kiel-Schilksee - wie vor 50 Jahren bei den olympischen Segelwettbewerben in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt.

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Film: Im Schatten des Terrors: Olympia in Kiel 1972 https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/Im-Schatten-des-Terrors-Olympia-in-Kiel-1972,olympiakiel103.html#new_tab https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/Im-Schatten-des-Terrors-Olympia-in-Kiel-1972,olympiakiel103.html#new_tab#respond Wed, 31 Aug 2022 08:15:42 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4876 Heiter und fröhlich begannen am 28. August 1972 die olympischen Segelwettbewerbe in Kiel. Doch auch an der Förde folgte der Schock: Die Spiele wurden vom Terror überschattet. Die überarbeitete Fassung der NDR Sportclub Story von 2012 zeigt ein eindrucksvolles Stück deutscher Sportgeschichte von Peter Carstens & Florian Fehrenbach.

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Euphorische Siegerehrung mit der Hoffnung auf Olympia http://50jahreolympiakiel.de/euphorische-siegerehrung-mit-der-hoffnung-auf-olympia Sun, 21 Aug 2022 15:30:18 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4677 Pressemitteilung – 21. August 2022 Euphorische Siegerehrung mit der Hoffnung auf Olympia   Stimmungsvoller hätte das Revival der olympischen Segelregatten von 1972 nicht zu Ende gehen können: Die Trophäen glänzten im Sommerlicht, der Himmel präsentierte sich im strahlenden Weiß-Blau und die Hochstimmung auf der Bühne schwappte über von den Seglerinnen und Seglern sowie Organisatoren auf …

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Pressemitteilung - 21. August 2022

Euphorische Siegerehrung mit der Hoffnung auf Olympia

 

Stimmungsvoller hätte das Revival der olympischen Segelregatten von 1972 nicht zu Ende gehen können: Die Trophäen glänzten im Sommerlicht, der Himmel präsentierte sich im strahlenden Weiß-Blau und die Hochstimmung auf der Bühne schwappte über von den Seglerinnen und Seglern sowie Organisatoren auf die Gäste im Olympiazentrum von Kiel-Schilksee. Während die Sieger und Medaillengewinner auf dem Podium feierten, nahmen Mona Küppers, Präsidentin des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) und Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer die Euphorie mit, um für Olympische Spiele in Deutschland zu werben.

Markus Wieser und Thomas Auracher feierten den WM-Sieg in der Tempest inmitten einer freudestrahlenden Schar von Preisträgern. Foto: segel-bilder.de

„Was für ein Revival wurde hier gefeiert!“, zeigte sich Mona Küppers begeistert von der Stimmung in den vergangenen fünf Tagen. Eindrucksvoll habe sich gezeigt, dass die Klassen von 1972 keine Retro-, sondern quicklebendige Segelklassen seien. Und mit dem Rahmenprogramm habe der DSV der Historie Tribut gezollt. „Aber Eure Leistung auf den Bahnen hat das Revival außergewöhnlich gemacht“, rief die DSV-Präsidentin den Athletinnen und Athleten zu. Sie hoffe, dass in Zukunft wieder Olympische Spiele in Deutschland ausgetragen werden. Das Bild der Segelklassen werde dann aber, so Küppers, ein ganz anderes sein: „Mein Tipp: Es werden viele foilen.“

Kay-Uwe Lüdtke und Kai Schäfers freuten sich, nach vielen Versuchen die ungarischen Dauersieger Szabolcs Majthényi/András Domokos entthront zu haben.

Die Bilder der Olympiaklassen von 1972 bei diesem Revival beeindruckten auch Hauke Berndt, den Vorsitzenden des Kieler Yacht Club, der gemeinsam mit dem NRV Hamburg und dem VSaW Berlin die Regatten organisiert hat. „Es war ein tolles Schauspiel, wie die alten Risse durch das Wasser gepflügt sind“, so Berndt.

Kiels OB Ulf Kämpfer, der KYC-Vorsitzende Hauke Berndt, Organisationsleiter Dirk Ramhorst und DSV-Präsidentin Mona Küppers (von links) feierten eine stimmungsvolle Siegerehrung. Foto: segel-bilder.de

Für Kiels Verwaltungschef Ulf Kämpfer reihte sich die Landeshauptstadt mit den vergangenen zehn Segeltagen und den Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in neun Klassen sowie dem anschließenden Revival der ehemaligen Olympiaklassen Drachen, FD, Star und Tempest nahtlos in die Olympia-Jubiläumsfeiern von München und Augsburg ein. „Ich hatte die Hoffnung, dass wir es genauso können wie Augsburg und München. Und ich denke, Kiel hat einen guten Job gemacht. Wir hatten eine tolle Woche.“ Die Athletinnen und Athleten hätten perfekten Segelsport geboten.

An Ulli Libor gewandt, der 1972 zur Olympia-Bronze im FD segelte und nun wieder am Start war, sagte Kämpfer: „Es ist eine Ehre, Dich hier zu haben. Du bist eine Ikone dieses Events.“

Das Revival habe einmal mehr gezeigt, wie nachhaltig die Spiele von 1972 für Deutschland gewesen sein. Das Olympiazentrum in Schilksee werde seitdem dauerhaft für große Regatten genutzt. Das stärke die Hoffnung auf Olympia in der Zukunft. Kämpfer: „Wir hoffen, wir können in Kiel 2036 oder 2040 wieder olympische Segelwettbewerbe ausrichten, wenn eine deutsche Bewerbung für Olympia erfolgreich ist.“

Mit Jörgen Schönherr und Markus Koy gewann ein dänisch-deutsches Duo die nordeuropäische Meisterschaft der Stare.

Text: Ralf Abratis

Der Regatta-Plan

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

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Kieler Krimi zum Finale des Olympia-Revivals http://50jahreolympiakiel.de/kieler-krimi-zum-finale-des-olympia-revivals Sun, 21 Aug 2022 13:50:12 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4634 Pressemitteilung – 21. August 2022 Kieler Krimi zum Finale des Olympia-Revivals Der Abschluss des Revivals der olympischen Segelregatten von 1972 bot noch mal Hochspannung auf der Kieler Außenförde. Während bei der Weltmeisterschaft der Tempest die Vergabe der Bronzemedaille denkbar knapp entschieden wurde, waren bei der Nordeuropäischen Meisterschaft der Stare und der Internationalen Deutschen Meisterschaft der …

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Pressemitteilung - 21. August 2022

Kieler Krimi zum Finale des Olympia-Revivals

Der Abschluss des Revivals der olympischen Segelregatten von 1972 bot noch mal Hochspannung auf der Kieler Außenförde. Während bei der Weltmeisterschaft der Tempest die Vergabe der Bronzemedaille denkbar knapp entschieden wurde, waren bei der Nordeuropäischen Meisterschaft der Stare und der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Flying Dutchman Gold und Silber umstritten. Neben den bereits feststehenden Tempest-Siegern Markus Wieser/Thomas Auracher feierten Jörgen Schönherr/Markus Koy (Star) und Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Flying Dutchman) den siegreichen Abschluss vor Kiel.

Schöne Bilder am Abschlusstag. Foto: www.segel-bilder.de

WM der Tempest

Nach acht WM-Wettfahrten, in denen entweder Markus Wieser/Thomas Auracher (München) oder Lars und Leif Bähr (Berlin) als Erste über die Ziellinie gingen, hatten zum Abschluss noch einmal andere Tempest-Crews die Chance zum Tagessieg. Gold und Silber waren im Titelkampf bereits vergeben, und so entschieden sich die Weltmeister (Wieser/Auracher) sowie die ersten Verfolger (Bähr/Bähr) am Morgen, auf das letzte Rennen zu verzichten und sich in aller Ruhe auf die beruflichen Verpflichtungen in den nächsten Tagen vorzubereiten. Für die Bähr-Brüder war es die Gelegenheit, sich die vergangenen – wenn auch seltenen Duelle – mit Markus Wieser in Erinnerung zu rufen. „2007 waren wir das erste Mal aufeinandergetroffen – bei der Deutschen Meisterschaft im Match Race auf dem Wannsee“, erinnert sich Leif Bähr. In der Vorrunde konnten die Bährs dem Champion sogar einen Sieg abringen. Mangels Wind wurde die Finalrunde schließlich verkürzt und verhinderte ein weiteres Aufeinandertreffen. Wieser gewann den Titel. Die Revanche, die German Open der Tempest 2019 auf dem Wannsee, konnten die Bährs für sich entscheiden. Nun war wieder Wieser vorn, so dass Lars und Leif Bähr in einer Fortsetzung der Serie nun auf einen erneuten Sieg hoffen: „Wir würden ihn gern wieder bei einer Tempest-WM treffen – und dann schlagen.“

Eine Gefühlslage aus Glück und Erleichterung machte sich bei Christian Spranger/Christopher Kopp (Chiemsee) nach dem Ende der neunten und letzten Wettfahrt breit. Als Dritte waren sie mit komfortablen Vorsprung in den Tag gestartet, als Dritte gingen sie heraus – das aber nur knapp mit einem Vorsprung vor Herbert Kujan/Oliver Babik (Forggensee). Ein zehnter Platz brachte Spranger/Kopp fast noch um die Medaille. „Start und Speed waren gut, aber auf der Kreuz haben wir die falsche Seite erwischt. Zum Glück ist es gut ausgegangen“, sagte Steuermann Spranger. Vorschoter Kopp fasste die knappe Entscheidung in wenigen Worten zusammen: „Das war noch mal eine Nervenschlacht.“

Markus Wieser/Thomas Auracher traten am Abschlusstag nicht mehr. Sie hatten den Titel schon sicher. Foto: www.segel-bilder.de

Für die Tempest-Klasse war das Olympia-Revival die Rückkehr an den Ort, der das offene Kielboot mit Jollencharakter ins Rampenlicht setzte und wo sie zuletzt vor 44 Jahren zur Kieler Woche gesegelt waren. Das vom Briten Ian Proctor entwickelte Boot war seiner Zeit in den 1960er Jahren weit voraus, setzte sich bei den Trials für eine neue olympische Bootsklasse in 1965 klar gegen die Konstruktions-Konkurrenz durch und erhielt schließlich den Olympiastatus für die Spiele 1972. Die rasante Entwicklung führte dazu, dass die Größen anderer Klassen, in die Tempest wechselten und um Olympia-Medaillen segelten. Valentin Mankin, der russische Finn-Olympiasieger von 1968, gewann vor Kiel in der Tempest sein zweites Olympia-Gold. Vier Jahre später in Kingston/Kanada holte Mankin noch einmal Silber, verwies dabei den US-amerikanischen Segel-Superstar Dennis Connor auf den dritten Platz. Doch nach den 1976er Spielen verlor die Tempest ihren Olympiastatus an den Star, in dem Mankin 1980 ein weiteres Mal Olympiagold holte und damit zu einem der erfolgreichsten Olympiasegler aller Zeiten wurde.

Nach dem Verlust des Olympiastatus bewahrte sich die Tempest vor allem in Mitteleuropa, in Süddeutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch in Frankreich und in England ihre Attraktivität. Aber auch in Australien und den USA gibt es noch einige Tempest. Das spiegelte sich auch in den Meldezahlen zum Olympia-Revival von Kiel wider. Europa ist am stärksten vertreten, aber auch die US-amerikanische Flagge wehte zur WM. Meg Engelmann aus Minnesota hatte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, in Kiel an den Start zu gehen. „Ich habe die Tage hier in Kiel sehr genossen. Wir waren schon einige Tage vorher angereist und hatten perfektes Sommerwetter“, berichtete die US-Amerikanerin, die vor rund 30 Jahren nach Deutschland gekommen ist, seit 25 Jahren verheiratet ist und am Chiemsee lebt. Aber die USA bleiben ebenso ihre Heimat, neben dem SC Harras Chiemsee vertritt sie auch den Lake Harriet Yacht Club, wo sie einst auf einer Pirat-ähnlichen Jolle das Segeln lernte und erst im Juli wieder war.

Von der Tempest-Klassenvereinigung wurde sie vor vier Jahren entdeckt und in die Klasse gezogen. 2019 nahm sie auf dem Tegernsee das erste Mal an einer Tempest-WM teil. „Die Klasse ist wie eine große Familie, und mit Florian Fischer habe ich einen erfahrenen Vorschoter.“ Zur Revival-Regatta segelte Meg Engelmann gute Mittelfeld-Platzierungen, ärgerte sich aber über eine Frühstart-Disqualifikation und einen Rennaufgabe. „Uns ist der Unterliek-Strecker gerissen. Ich habe zu spät gezogen und dann war schon zu viel Druck drauf. Aber es hat unglaublich Spaß gemacht, hier zu segeln.“

Meg Engelmann aus Minnesota sorgte für noch mehr internationalen Flair. Die Amerikanerin lebt allerdings seit Jahren in Bayern. Mit Florian Fischer landete sie auf Rang 25. Foto: www.segel-bilder.de

Nordeuropäische Meisterschaft der Stare

Bei den Staren zeigte sich am letzten Tag, wie erbittert um den Nordeuropa-Titel und die Platzierungen gekämpft wurde. Die Flotte war in der Abschlusswettfahrt kaum zu bändigen. Mehrmals musste Wettfahrtleiter Robert Niemczcewski die Meute am Start zurückpfeifen, bevor er sie schließlich auf die Bahn loslassen konnte. Die Winddreher mischten sich dann in den Titelkampf ein, den schließlich der Däne Jörgen Schönherr mit seinem Hamburger Vorschoter Markus Koy vor den Trainingspartner Max Kohlhoff/Ole Burzinski (Kiel/Flensburg) und Reinhard Schmidt/Niels Hentschel (München/Schaumburg-Lippe) gewann. „Nach den Massenfrühstarts sind wir konservativ gestartet, aber besser als Max. Nach der ersten Kreuz waren wir Dritte. Es wechselte dann ein bisschen hin und her, aber am Ende konnten wir uns noch auf den ersten Platz vorarbeiten“, so Schönherr. „Der Wind war so wechselhaft, dass ein Covern der Gegner nicht möglich war“, ergänzte Koy, der sich am Morgen noch über die Strafpunkte geärgert hatte, die die Crew wegen des Nichttragens der farbigen Leibchen für die Top-Crews kassiert hatte. „Natürlich sind wir jetzt zufrieden, aber die Strafpunkte ärgern mich ungemein. Eine Verwarnung hätte auch gereicht.“

Für Schönherr/Koy war das Olympia-Revival die Generalprobe für die WM der Stare in Marblehead/USA. Es ist die 100. WM der ehemaligen Olympiaklasse, die alle Top-Stars der Szene zusammenruft. Das dänisch-deutsche Duo hat sich dafür einiges vorgenommen: „Wir wollen besser sein als letztes Jahr“, so die WM-Vierten von 2021 mit einem Grinsen.

Auf die WM verzichten müssen Max Kohlhoff/Ole Burzinski. „Da fehlte es an der Finanzierung“, so Burzinski. Dem jungen Team drückte die knappe Niederlage vor Kiel auf die Stimmung, da sie mit einem vierten Platz zum Abschluss die Gesamtführung noch aus der Hand gegeben hatten. „Wir haben leider schon am Anfang der Serie ein paar Punkte liegen lassen. In der letzten Wettfahrt sind wir vielleicht nicht dicht genug an Jörgen und Markus dran geblieben. Die Bedingungen waren aber auch schwierig mit Strömung am Start und wechselnden Winden auf der Bahn“, versuchte Burzinski die Enttäuschung runterzuschlucken. „Wir nehmen zwar viel mit aus der Regatta, leider haben wir uns nicht belohnt. Dem Star wollen wir treu bleiben und planen für nächstes Jahr die WM in Scarlino.“

Trotz des harten Kampfes mit Kohlhoff/Burzinski und den Strafpunkten setzten sich Jörgen Schönherr/Markus Koy bei den Staren durch. www.segel-bilder.de

IDM der Flying Dutchman

Jörgen Bojsen-Möller, der dänische FD-Olympiasieger von 1988, hatte mit seinem Bruder Jacob bereits am Sonnabend den schwierigen Windbedingungen auf der Bahn vor der Steilküste des Dänischen Wohlds Tribut zollen müssen und war durch zwei Patzer aus dem Medaillenrennen herausgefallen. So wurde die Entscheidung über Gold, Silber und Bronze zu einem Zweikampf der Nationen Deutschland und Ungarn – mit den Hauptakteuren, die bereits zur Kieler Woche auf Augenhöhe agiert hatten. Die viermaligen Vize-Weltmeister Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Berlin/Arnsberg) arbeiten bereits lange daran, die Rekordweltmeister Szabolcs Majthényi/András Domokos zu entthronen.

Jetzt durften die Deutschen feiern. Mit einem Tagessieg zum Abschluss stellten Lüdtke/Schäfers den IDM-Sieg sicher. Wie groß die Erleichterung – nicht nur bei den Siegern – war, konnte im Hafen beobachtet werden. Nach dem Slippen der Boote strömte die deutsche Flotte auf die erfolgreiche Crew zu, klatschte ab, nahm sie in den Arm und drückte sie kräftig. „Endlich hat es geklappt. Dieses Selbstvertrauen nehmen wir nun gern mit an den Gardasee zur Weltmeisterschaft“, sagte Kay-Uwe Lüdtke. „Wir waren schon häufiger in der Position, die Ungarn zu schlagen, haben aber im entscheidenden Rennen immer Fehler gemacht.“ Und auch das Finale der IDM war alles andere als ein einfaches Feld. „Heute sah der Wind eigentlich gleichmäßiger aus als gestern, aber dann war es doch wieder schwierig. Wir haben einen Linksdreher besser als die Ungarn erwischt und haben sie dann gecovert“, beschrieb Kai Schäfers die entscheidende Phase des Rennens. Während Lüdtke/Schäfers den dritten Sieg der Serie einfuhren, mussten sich  Majthényi/Domokos mit Platz fünf begnügen. Die Silbermedaille war ihnen aber nicht mehr zu nehmen. Shmuel Markhoff/Lars Stöckmann (Hannover) schoben sich noch auf den dritten Platz nach vorn.

„Das war hier schon eine Art Mini-WM. Ein Top-Feld, ein gutes Revier und enge Rennen. Deshalb zählt das richtig für uns. Die WM ist nun offen“, so Lüdtke.

Der FD-Bronzemedaillengewinner von 1972, Ulli Libor, strahlte an Land. „Es hat riesigen Spaß gemacht“, so der 82-Jährige beim Fachsimpeln mit Jörg Diesch, gegen den Ulli Libor/Ernst Greten für die Spiele 1976 in der Qualifikation gescheitert waren. „Der FD ist deutlich schneller geworden und damit auch anstrengender“, ergänzt Libor. Zweimal sind die Routiniers baden gegangen. Es sei anstrengend, wieder einzusteigen und weiter zu segeln, so Greten. „Und es kostet eben Plätze“, ergänzte Libor. Ob es die letzte Regatta im FD gewesen sei. „Man soll nie nie sagen, aber eigentlich bin ich im 2.4mR angekommen“, blickte Libor nach vorn. Vielleicht einmal in Steinhude, wo sich die beiden vor vier Jahren getroffen habe. Doch an der Vorschot ist das Segeln hart. „Das Knie spielt nicht mit“, fühlt sich auch Greten an der Pinne wohler. Jörg Diesch lauschte und bekannte, dass er inzwischen lieber Gulet (Urlaubsboote in der Türkei) segelt.

Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers setzten sich mit einem Abschluss-Sieg bei den FD durch. Foto: www.segel-bilder.de

Text: Hermann Hell / Ralf Abratis

Der Regatta-Plan

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

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Thriller at the Finale of the Kiel Olympic Revival http://50jahreolympiakiel.de/thriller-at-the-finale-of-the-kiel-olympic-revival Sun, 21 Aug 2022 13:46:28 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4669 Press release – 21 August 2022 Thriller at the Finale of the Kiel Olympic Revival   The conclusion of the revival of the 1972 Olympic sailing regattas once again offered high tension on the Kiel Outer Fjord. While in the World Championship of the Tempest the award of the bronze medal was decided by the …

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Press release - 21 August 2022

Thriller at the Finale of the Kiel Olympic Revival

 

The conclusion of the revival of the 1972 Olympic sailing regattas once again offered high tension on the Kiel Outer Fjord. While in the World Championship of the Tempest the award of the bronze medal was decided by the narrowest of margins, in the Northern European Championship of the Star-class and the International German Championship of the Flying Dutchman gold and silver were disputed. Besides the already determined Tempest winners Markus Wieser/Thomas Auracher, Jörgen Schönherr/Markus Koy (Star) and Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Flying Dutchman) celebrated the victorious finish off Kiel.

Beautiful pictures on the final day. Photo: www.segel-bilder.de

World Championship of the Tempest
After eight World Championship races, in which either Markus Wieser/Thomas Auracher (Munich) or Lars and Leif Bähr (Berlin) crossed the finish line first, other Tempest crews had the chance to win at the end. Gold and silver had already been awarded in the title fight, and so the world champions (Wieser/Auracher) as well as the first chasers (Bähr/Bähr) decided in the morning to cancel the last race. For the Bähr brothers, it was an opportunity to recall their past duels with Markus Wieser. „In 2007, we had met for the first time – at the German Match Race Championship,“ recalls Leif Bähr. In the preliminary round, the Bährs were even able to wrest a victory from the champion. Due to lack of wind, the final round was finally shortened and prevented another encounter. Wieser won the title. The Bährs were able to win the revenge, the German Open of the Tempest 2019 on the Wannsee. Now Wieser was ahead again, so Lars and Leif Bähr are now hoping for another victory in a continuation of the series: „We’d like to meet him again at a Tempest World Championship – and then beat him.“

A feeling of happiness and relief spread among Christian Spranger/Christopher Kopp (Chiemsee) after the end of the ninth and final race. They had started the day in third place with a comfortable lead, and they went out in third place – but only just ahead of Herbert Kujan/Oliver Babik (Forggensee). „Start and speed were good, but on the upwind we got the wrong side. Luckily it turned out well,“ said helmsman Spranger. Crew Kopp summed up the close decision in a few words: „That was another battle of nerves.“

For the Tempest class, the Olympic Revival was a return to the place that put the open dinghy keelboat in the spotlight. Designed by Britain’s Ian Proctor, the boat was well ahead of its time in the 1960s, clearly beating design competition in the trials for a new Olympic boat class in 1965 and eventually earning Olympic status for the 1972 Games. The rapid development led to the greats of other classes, switching to the Tempest and sailing for Olympic medals. Valentin Mankin, the Russian Finn Olympic champion in 1968, won his second Olympic gold off Kiel in the Tempest. Four years later in Kingston, Canada, Mankin took another silver, beating U.S. sailing superstar Dennis Connor into third place. But after the 1976 Games, the Tempest lost its Olympic status to the star in which Mankin won another Olympic gold in 1980, becoming one of the most successful Olympic sailors of all time.

Markus Wieser/Thomas Auracher did not compete on the final day. They had already secured the title. Photo: www.segel-bilder.de

After losing its Olympic status, the Tempest retained its appeal especially in Central Europe, in southern Germany, Austria, Switzerland, but also in France and England. But also in Australia and the USA there are still some Tempest. This was also reflected in the entry list for the Kiel Olympic Revival. Europe is most strongly represented, but the U.S. flag also flew for the World Championships. Meg Engelmann from Minnesota had not missed the opportunity to compete in Kiel. „I really enjoyed the days here in Kiel. We had already arrived a few days before and had perfect summer weather,“ reported the US American, who came to Germany about 30 years ago, has been married for 25 years and lives at Chiemsee. But the U.S. remains just as much her home; in addition to Segelclub Harras Chiemsee, she also represents Lake Harriet Yacht Club, where she once learned to sail on a dinghy.

She was discovered by the Tempest Class Association four years ago and drawn into the class. In 2019, she took part in a Tempest World Championship for the first time on Lake Tegernsee. „The class is like a big family, and in Florian Fischer I have an experienced crew.“ For the Revival Regatta, Meg Engelmann sailed in the midfield, but was annoyed by an early start disqualification and a race retirement. „But it was incredibly fun to sail here.“

Meg Engelmann from Minnesota provided even more international flair. However, the American has been living in Bavaria for years. She finished in 25th place with Florian Fischer. Photo: www.segel-bilder.de

Northern European Starling Championship
In the Star, the final day showed how fiercely the Northern European title and placings were fought. The fleet was almost unmanageable in the final race. Race director Robert Niemczcewski had to whistle the pack back at the start several times before he could finally let them on the course. The wind shifts then interfered in the title fight, which was eventually won by Denmark’s Jörgen Schönherr with his Hamburg-based crew Markus Koy ahead of training partners Max Kohlhoff/Ole Burzinski (Kiel/Flensburg) and Reinhard Schmidt/Niels Hentschel (Munich/Schaumburg-Lippe). „We started conservatively, but better than Max. After the first upwind we were third. It then changed back and forth a bit, but in the end we were able to move up to first place,“ Schönherr said. „The wind was so shifty that covering the competitors was not possible,“ added Koy, who in the morning had still been annoyed about the penalty points the crew had collected for not wearing the colored bibs for the top crews. „Of course we are happy now, but the penalty points annoy me immensely. A warning would have been enough.“ 

For Schönherr/Koy, the Olympic Revival was the last test for the Star World Championships in Marblehead/USA. It is the 100th World Championships of the former Olympic class, which calls together all the top stars. The Danish-German duo has set its sights high: „We want to be better than last year,“ said the World Cup fourth-place finishers from 2021 with a grin.

Max Kohlhoff/Ole Burzinski will have to do without the World Championships. „There was a lack of funding,“ said Burzinski. For the young team, the narrow defeat in front of Kiel weighed on their mood, as they had still given away the overall lead with a fourth place at the end. „We unfortunately dropped a few points already at the beginning of the series. In the last race we maybe didn’t stay close enough to Jörgen and Markus. But the conditions were also difficult with current at the start and changing winds on the course,“ Burzinski tried to swallow the disappointment. „We take a lot from the regatta, but unfortunately we did not reward ourselves. We want to stay in the Star-class and are planning for the World Championship in Scarlino next year.“

Despite the tough battle with Kohlhoff/Burzinski and the penalty points, Jörgen Schönherr/Markus Koy prevailed in the Star. www.segel-bilder.de

Flying Dutchman (International German Championship)
Jörgen Bojsen-Möller, the Danish FD Olympic Champion of 1988, with his brother Jacob had already had to pay tribute to the difficult wind conditions on Saturday and had fallen out of the medal race due to two bloopers. So the decision about gold, silver and bronze became a duel of the nations Germany and Hungary – with the main players, who had already acted at eye level at the Kieler Woche. Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Berlin/Arnsberg) have been working for a long time to dethrone the record World Champions Szabolcs Majthényi/András Domokos.


Now the Germans were allowed to celebrate. With a stage win at the end, Lüdtke/Schäfers secured the victory. How great the relief was – not only among the winners – could be observed in the harbor. After the boats were slipped, the German fleet flocked to the successful crew, clapping them off, taking them in their arms and giving them a big squeeze. „Finally it worked out. We now like to take this self-confidence with us to Lake Garda for the World Championships,“ said Kay-Uwe Lüdtke. „We’ve been in a position to beat the Hungarians more often, but always made mistakes in the decisive race.“ And the Kiel final was anything but an easy field, too. „Today the wind actually looked better than yesterday, but then it was difficult again. We caught a lshift to the left better than the Hungarians and then covered them,“ said Kai Schäfers. While Lüdtke/Schäfers claimed their third victory of the series, Majthényi/Domokos had to settle for fifth place.


„This was already a kind of mini World Championship. A top field and close races. That’s why this counts right for us. The world championship is now open,“ said Lüdtke.
The FD bronze medalist from 1972, Ulli Libor, beamed on shore. „It was huge fun,“ said the 82-year-old while talking with Jörg Diesch, against whom Ulli Libor/Ernst Greten had failed to qualify for the 1976 Games. „The FD has become much faster and thus also more strenuous,“ adds Libor. Twice the veterans capsized. It’s exhausting to get back in and keep sailing, Greten says. „And it just costs places,“ Libor added. On whether it was the last regatta in the FD. „You should never say never, but actually I have arrived in the 2.4mR,“ Libor looked ahead. Maybe once in Steinhude, where the two had met four years ago. But sailing is tough on the foresheet. „The knee doesn’t play along,“ Greten also feels more comfortable at the helm. Jörg Diesch listened and confessed that he now prefers to sail gulets (vacation boats in Turkey).

Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers prevailed with a final victory in the FD. Photo: www.segel-bilder.de

Text: Hermann Hell / Ralf Abratis

The Regattaplan

50 years of Olympic Sailing Regatta in Kiel-Schilksee:
Classes : Dragon (Ranking-Regatta/ 8 Races), Flying Dutchman (IDM/ 7 Races), Star (North European Championship/ 6 Races), Tempest (Worlds/ 9 Races).

  • Wednesday, 17 August: Measurment: Star; Races: Tempest – 1100 hrs. First Start
  • Thursday, 18 August: Races: Tempest, Dragon
  • Friday, 19 August: Races: Tempest, Star, Dragon, Flying Dutchman; 1800 hrs.: Opening Ceremony
  • Saturday, 20 August: Races: Tempest, Star, Dragon, Flying Dutchman
  • Sunday, 21 August: Races: Tempest, Star, Dragon, Flying Dutchman – after: Prize Giving Ceremony

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Revival macht Lust auf die Spiele http://50jahreolympiakiel.de/revival-macht-lust-auf-die-spiele Sun, 21 Aug 2022 11:20:57 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4633 Pressemitteilung – 21. August 2022 Revival macht Lust auf die Spiele Der Auftritt der Segellegenden von 1972 beim Revival 50 Jahre Olympische Spiele 1972 hat in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sowohl Erinnerungen als auch Begehrlichkeiten geweckt. Großer Segelsport und Kiel passten und passen eben immer noch bestens zusammen. Zwei Monate nach der Kieler Woche, die seit …

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Pressemitteilung - 21. August 2022

Revival macht Lust auf die Spiele

 

Der Auftritt der Segellegenden von 1972 beim Revival 50 Jahre Olympische Spiele 1972 hat in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt sowohl Erinnerungen als auch Begehrlichkeiten geweckt. Großer Segelsport und Kiel passten und passen eben immer noch bestens zusammen. Zwei Monate nach der Kieler Woche, die seit 140 Jahren ausgetragen wird, folgte die zweite Segelgroßveranstaltung des Jahres, die mit der heutigen Siegerehrung endete. Mit Sonne und Wind verabschiedete die Generationen übergreifende Veranstaltung ihre Aktiven und Gäste.

Von der Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft (GIDJM) bis zum Revival 50 Jahre Olympische Spiele in Kiel reichte der Spannungsbogen und verband mit Aktiven im Alter zwischen zehn und 82 Jahren die Zukunft mit der Historie. Organisationsleiter Dirk Ramhorst zog für den Segelsport ein durchweg positives Fazit: „Nach einem herrlichen Auftakt mit den Nachwuchsseglerinnen und -seglern ließ das Wetter ja etwas nach, aber das Wochenende versöhnte auch alle Teilnehmenden des Revivals wieder.“ 27 der geplanten 28 Wettfahrten im zweiten Teil wurden gesegelt. Der Nachwuchs hatte zuvor in neun Klassen 176 Starts absolviert. Mehr geht nicht.

Organisationsleiter Dirk Ramhorst zieht ein positives Resümee und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Foto: www.segel-bilder.de

„Wir haben als Veranstalter gezeigt, dass wir in der Wettfahrtleitung hohe Qualität bieten und das Revier passt. Das dürfte sich auch durch diese Veranstaltung weiter herumsprechen“, so Ramhorst, der davon ausgeht, dass die Klassen, die beim Revival an den Start gegangen sind, Kiel in guter Erinnerung behalten und vielleicht auch zu hochkarätigen Veranstaltungen wie EM oder WM zurückkehren. Vor allem die Stare haben nach der WM 2021 in Kiel und der jetzigen North European Championship Gefallen an Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt gefunden. „Auch die Drachen würde ich auf unseren Bahnen gern wiedersehen“, so Ramhorst. Die FD sind abgesehen von dem Aussetzer im Corona-Jahr ohnehin fester Bestandteil der Kieler Woche. Die Tempest ist eine Klasse in einer kleinen Nische.

Wenn auch der sportliche Ablauf auf dem Wasser gestimmt hat, so wurde an Land die große Werbung für eventuelle, spätere Olympische Spiele in Schilksee verpasst. Dabei hatte das Land die Regatten mit 180.000 Euro unterstützt und sich deutlich zu Kiel bekannt. Mit dem Zukunftsplan Sportland Schleswig-Holstein ist im vergangenen Jahr eine landesweite Sportentwicklungsplanung aufgesetzt worden, künftig sollen 13 Sportarten in eine förderwürdige Kategorie aufgenommen werden. Segeln nehme natürlich einen besonderen Status ein, hatte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack bei der Eröffnung der Revival-Veranstaltung noch einmal betont. „Die Zusammenarbeit mit der Landesregierung ist vorbildlich, und die Vernetzung ist gut. Es gibt gemeinsame Ziele und Ideen“, so Ramhorst.

Die Landeshauptstadt Kiel hatte im Vorwege aus finanziellen Gründen vor allem die Ausrichtung der Regatten unterstützt, so dass in Schilksee das olympische Flair nur in sportlicher Hinsicht aufloderte. Eine Flaniermeile war  kurz und im Grunde nicht vorhanden, große olympische Stimmung kam in diesem Bereich für Gäste und Besucher nicht auf. Der Autokorso der Oldtimer, die Übertragung der Oper Carmen u.a. nach Kiel-Schilksee und die Olympia-Ausstellung des Deutschen Segler-Verbandes haben gezeigt, was möglich ist. Der Blick nach München mit Kletter-Wettkämpfen in der Innenstadt, insgesamt neun Europameisterschaften, darunter sportlichen Highlights wie Leichtathletik und Beachvolleyball, zeigten das große Engagement der bayerischen Metropole. In Augsburg wurde im Juli der Eiskanal mit zehn WM-Entscheidungen der Wildwasser-Kanuten in Szene gesetzt. Eine Zusammenarbeit hätte sich vermutlich gelohnt und den Stellenwert Kiels als starker Partner für gemeinsame Sportgroßveranstaltungen untermauert.

Dennoch macht der Blick nach vorn Mut. Während der Revival-Veranstaltung hatten sowohl Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer als auch Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack Gefallen an dem Gedankenspiel von IOC-Präsident Thomas Bach gefunden, auch 2036 Olympische Spiele in Deutschland auszurichten. „Wir sollten der Welt auch damit zeigen, dass Deutschland sich geändert hat“, schlägt Dirk Ramhorst in dieselbe Kerbe. Und bei einer deutschen Bewerbung sei Kiel die erste Wahl, erklärt er. So war es auch beim bisher letzten deutschen Ansatz, der Bewerbung von Nordrhein-Westfalen. Der Bundessstützpunkt Segeln in Kiel spricht ebenfalls dafür. Hier ist das German Sailing Team zuhause und trainiert auf der Kieler Förde und im Trainingszentrum.

Zudem hat Kiel gezeigt, dass die Bevölkerung hinter einer Bewerbung steht. Für die Spiele 2024 gab es 2015 ein deutliches Votum für eine Ausrichtung. Nicht so in Hamburg. Die Vorbereitung für 2036 verkraftet keinen Aufschub. Die Werbung auch für den Segelsport in Kiel muss zeitig beginnen. Nach zwei gescheiterten deutschen Bewerbungen mit Leipzig und Hamburg und dem Versuch in Nordrhein-Westfalen muss beim nächsten Anlauf alles stimmen. Kiel hat das Konzept in der Schublade.

So auch der Kieler Yacht-Club, der unter Dirk Ramhorst als Organisationsleiter der Regatten noch an Verbesserungen feilt. „Wir werden kurz- bis mittelfristig in einem Strategiemeeting entscheiden, wo wir in Zukunft hinwollen, welche Bootsklassen wir in der Kieler Woche starten lassen können, ob wir weiter auf Wachstum mit mehr Quantität setzen oder uns auf die olympischen Disziplinen konzentrieren. Bei dem Meeting ist nichts von vornherein ausgeschlossen, und wir werden ergebnisoffen an die Themen herangehen“, sagt Ramhorst, der dabei ein erfahrenes und engagiertes Team um sich weiß.

Eine strategische Entscheidung wurde schon vor ein paar Jahren gefällt. Der Kieler Yacht-Club plant neben MaiOR für die Dickschiffe, Young Europeans Sailing für den Nachwuchs und dem blueribboncup, der Langstrecke als seglerische Verbindung der Partnerstädte Kiel und Aarhus zwei weitere Großveranstaltungen jährlich – dabei ist die Kieler Woche natürlich gesetzt. Die zweite Großveranstaltung wird zwei Jahre im Voraus aus einem wechselnden Angebot von Klassenvereinigungen und Verbänden ausgewählt oder von der KYC-Agentur Point of Sailing akquiriert.

Die Durchführung des umfassenden Segelprogramms verlangt auch dem Ehrenamt viel ab. „Ohne unsere vielen ehrenamtlichen Helfer ginge es nicht. Rund 400 sind zur Kieler Woche im Einsatz, bis zu 300 bei der GIDJM und rund 200 beim Revival“, so Ramhorst. Die Belastungsgrenze ist in Reichweite. „Wir haben im kommenden Jahr die ORC-WM, die 2014 ein Riesenerfolg in Kiel war. Und wir freuen uns darauf. Zum Glück sind dann auch andere Teams auf dem Wasser gefordert als beim Revival, so dass sich die Belastung verteilt“, blickt Ramhorst nach vorn und setzt auf sein Team, auch beim Erreichen des großen olympischen Ziels. Die Zeit läuft.

Text: Hermann Hell

Der Regatta-Plan

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

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Wieser/Auracher machen Titel-Hattrick perfekt http://50jahreolympiakiel.de/wieser-auracher-machen-titel-hattrick-perfekt Sat, 20 Aug 2022 15:13:45 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4560 Pressemitteilung – 20. August 2022 Wieser/Auracher machen Titel-Hattrick perfekt Die Ostsee ist ein Ententeich. So jedenfalls präsentierte sich die Außenförde am Morgen des vierten Segeltages des Revivals der olympischen Segelregatten von 1972. Spiegelblank die See, Dunst-verhangen die Luft. Hoffnung auf Wettfahrten machte das nicht. Doch Robert Niemczewski, Wettfahrtleiter der Drachen und Stare, hatte ein Windmess-Team …

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Pressemitteilung - 20. August 2022

Wieser/Auracher machen Titel-Hattrick perfekt

Die Ostsee ist ein Ententeich. So jedenfalls präsentierte sich die Außenförde am Morgen des vierten Segeltages des Revivals der olympischen Segelregatten von 1972. Spiegelblank die See, Dunst-verhangen die Luft. Hoffnung auf Wettfahrten machte das nicht. Doch Robert Niemczewski, Wettfahrtleiter der Drachen und Stare, hatte ein Windmess-Team auf die Bahn geschickt. Eine Expertenmeinung hilft eben bei der Entscheidungsfindung. Und der Stollergrund meldete sechs Knoten Wind. Genug, um in der Frühbesprechung der Wettfahrtleiter die Ampel auf Grün zum Auslaufen zu stellen. Alle Skepsis wurde schließlich auf der Bahn nach etwas Wartezeit davongefegt. Der Wind pendelte zwar stark, drehte aber beständig auf und sorgte sogar für Schaumkronen auf dem Wasser. Eine perfekte Bühne für die Akteure in den vier Klassen, um sich in Szene zu setzen. Obwohl die Klassen Tempest, Stare und Flying Dutchman am Sonntag noch an den Start gehen, steht ein Siegerduo bereits fest. Markus Wieser/Thomas Auracher kürten sich in einem harten Kampf zu den Tempest-Weltmeistern und machten damit nach 2019 und 2021 den Titel-Hattrick perfekt. Für die Drachen war es mit zwei Rennen am Sonnabend bereits der Abschluss des Revivals. Die WM-Vierten um Ingo Ehrlicher (Pappenheim) feierten dabei den Sieg des 50-jährigen Olympia-Jubiläums von Kiel. Bei Staren und Flying Dutchman fällt in engen Spitzenkämpfen am Sonntag die Entscheidung

Sonne und Wind: Kiel zeigte sich bei den Regatten am Samstag von seiner schönen Seite. Foto: www.segel-bilder.de

WM der Tempest
Trotz noch eines verbleibenden Rennens sind Gold und Silber bei der Weltmeisterschaft der Tempest bereits vergeben. Und die alten Weltmeister sind auch die neuen. Denkbar knapp konnten Markus Wieser/Thomas Auracher (Starnberger See) mit zwei Tagessiegen und einem zweiten Platz die Berliner Brüder Lars und Leif Bähr (2, 2, 1) auf Distanz halten. Unter Einberechnung der Streichresultate ist damit der Titelkampf entschieden, auch wenn der Rechenschieber zurück im Hafen sehr genau angelegt werden musste, um das zu bestätigen. An Land klatschten sich Sieger und Zweitplatzierte ab. „Ihr wart absolut gleichwertig. Das hat Spaß gemacht mit Euch“, sagte Wieser. „Nicht nur, weil wir den Titel gewonnen haben, sondern weil die Tempest ein richtig cooles Boot ist. Es ist ein bisschen wie ein vollgelaufener Flying Dutchman – nicht ganz so schnell, aber genauso schön technisch. Da ich sonst viel in professionellen Yacht-Cicuits der Owner-Driver unterwegs bin, wollte ich unbedingt etwas selbst segeln. Und die Tempest macht einfach einen Riesenspaß.“ Gleichwohl ist die Tempest-Saison für Wieser nun beendet. Nächste Station: EM der Sechser vor Cascais/Portugal an Bord der „Momo“ von Dieter Schoen. Vorschoter Thomas Auracher plant dagegen die German Open der Tempest auf dem Starnberger See mit Rudi Houdek.

Auch für die Zweitplatzierten war die WM nur ein kurzer Ausflug in die Tempest. „Das war erst unsere vierte Regatta in der Tempest überhaupt und die erste in diesem Jahr“, berichtete Leif Bähr. „Deshalb sind wir super glücklich. Es hat mega Spaß gemacht, die Klasse hier in Kiel in diesem Rahmen zu präsentieren. Für unseren Onkel (Ex-DSV-Präsident Rolf Bähr, d. Red.) ist es toll, dass seine Neffen den Segelsport in der Tempest weiterführen“, so Leif Bähr. Sein Bruder und Steuermann Lars fügte an: „Es war eine Ehre, gegen Markus und Thomas zu segeln. Schade, dass es schon entschieden ist.“ In der Renn-Analyse haderten die Bähr-Brüder mit dem etwas zu spät aufdrehenden Wind: „In der ersten Wettfahrt heute lag die erste Tonne dicht unter Land, wo wir einen 40-Grad-Dreher auf der falschen Seite erwischten. Damit war Markus durch. Und mit etwas stärkerem Wind wäre es uns insgesamt wohl leichter von der Hand gegangen.“

Beste Aussichten auf Rang drei haben die Ex-Weltmeister Christian Spranger/Christopher Kopp vom Chiemsee, die allerdings mit dem Tag nicht zufrieden waren. „Wir haben zu viele taktische Fehler gemacht, die Wettbewerber aus den Augen gelassen und die Dreher nicht richtig gesehen“, so Vorschoter Kopp. „Wenn es morgen bei Platz drei bleiben sollte, sind wir sehr zufrieden. Die Top-Ten sind alle super, und die beiden Erstplatzierten sind einfach besser.“

Markus Wieser/Thomas Auracher (VSaW) gelingt der Hattrick in der Tempest. Die amtierenden Weltmeister müssen am Sonntag nicht mehr antreten. Dank der fünf Wettfahrtsiege sind sie vor der letzten Wettfahrt uneinholbar. www.segel-bilder.de

IDM der Flying Dutchman
Der Kampf um den Internationalen Deutschen Meistertitel der Flying Dutchman ist völlig offen. Mit wechselhaften Ergebnissen konnten Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Berlin/Arnsberg) die 14-maligen Weltmeister Szabolcs Majthényi/Andás Domokos (Ungarn) nur knapp auf Distanz halten. Lediglich ein Punkt trennt beide Mannschaften vor der finalen Wettfahrt. „Das erste Rennen heute lief super. Das haben wir mit großem Vorsprung gewonnen. In der zweiten Wettfahrt sind wir beim Start am Pin-End hängen geblieben und kamen dann nicht mehr weit genug nach vorn. Das war unser Streicher“, berichtete Majthényi. Das dritte Tagesrennen hinterließ dann beim Ungarn einen schalen Beigeschmack. Im Dreikampf mit Lüdtke/Schäfers und den drittplatzierten Kilian König/Johannes Brack (Hannover) fühlte er sich von den Deutschen hart bedrängt. Im Ziel landete er im Sandwich der deutschen Crews.

Spannung um den Sieg bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft im FD: Ein Punkt trennt die 14-fachen Weltmeister Szabolcs Majthenyi/András Domokos (Ungarn) von der Spitze. Foto: www.segel-bilder.de

Drachen
Zwei intensive Wettfahrten gelangen den Drachen in Bedingungen, die einen guten Blick für die Winddreher verlangten. Die souverän Führenden des ersten Tages, Ingo Ehrlicher/Michael Lipp/Anton Ehrlicher, kamen zwar aus dem Start zur ersten Wettfahrt nicht gut heraus und kamen nur im Mittelfeld an der ersten Tonne an. Danach fanden sie aber den Weg zwischen den Konkurrenten hindurch, arbeiten sich in dieser Wettfahrt noch auf Platz sechs vor, um dem einen weiteren Renn-Sieg folgen zu lassen. So holten sich die Bayern nicht nur den Regatta-Sieg, sondern dürfen sich auch Norddeutsche Meister nennen. „Der Titel ist etwas wert, wird in der Ranglisten-Wertung hoch dotiert. Daher sind wir super glücklich. Wir haben die Konzentration hochgehalten und damit verhindert, dass wir uns ein schlechtes Resultat einfangen“, so Ehrlicher. Auf die Frage nach dem entscheidenden Faktor für den Sieg, wiesen Steuermann und Taktiker Lipp auf den 18-jährigen Youngster im Team. „Anton ist schuld. Er hat einfach perfekte Ansagen gemacht“, so Lipp. Auf Rang zwei landeten Tim Ladehof/Tim Alexander Jesse/Arne Brügge (Rendsburg) vor Olaf Sternel/Mario Wagner/Stefan Waack (Hamburg).

Sieger nach dem Kurzprogramm: Ingo Ehrlicher/Michael Lipp/Anton Ehrlicher (Bayerischer Yacht-Club) gewinnen die Revival-Veranstaltung in Kiel nach fünf Wettfahrten. Foto: www.segel-bilder.de

Als erste an Land waren indes Christopher Opielok/Jan Welken/Kalle Dehler. „Wir haben an der ersten Tonne eine Lücke erahnt, wo keine war. Wir können uns nur bei den anderen Drachen entschuldigen“, so Opielok. „Wir haben für richtig Verwirrung gesorgt und einige zum Stillstand verdonnert“, so Kalle Dehler. „Wenn man schnelle, wendige Boote gewohnt ist, dann ist nicht jedes Manöver auch für unseren Holzdrachen geeignet“, erklärte der Hamburger beim Verpacken der „Moana“ auf den Trailer. So war das NRV-Team ungewollt Sieger beim Hafen-Rennen. „Der DNC war völlig korrekt. Ein Knoten in der Schot verhinderte das Abfallen“, so Opielok, der einen Gin für die geschädigte Crew in Aussicht stellte. Der erste Weg führte ins Regattabüro, um ein Schreiben für die Jury aufzusetzen und die Schuld einzugestehen, um irgendwelche Proteste für unnötig zu erklären. Weitersegeln kam für den erfahrenen Skipper nicht in Frage. „Das war mir zu peinlich“, so Opielok. Für Kalle Dehler blieb der Blick auf seinen Sohn Thomas, der an Bord von Maximilian und Pia Dose auf Rang fünf segelte.

Kurzeinsatz auch für Heinz Laprell. Der Olympiateilnehmer von 1972 in der Tempest war Steuermann im Drachen von Eigner Bernd Hassenjürgen. Dritter Mann an Bord war Philipp Grohmann. Foto: www.segel-bilder.de

Stare
Die Youngster machen Druck auf die erfahrenen Star-Crews. Max Kohlhoff/Ole Burzinski (Kiel/Flensburg) segelten mit 1, 2, 1 die stärkste Serie des Tages und führen das Gesamtklassement vor Jörgen Schönherr/Markus Koy (Dänemark/Hamburg) an. Zurück an Land waren die Jung-Stare sogar etwas unglücklich: „Es wären drei Erste möglich gewesen. Auch in der zweiten Wettfahrt lagen wir vorn, haben es dann auf dem Downwind aus der Hand gegeben. Es war einfach ein mentales Problem. Ich habe mich noch nie über einen zweiten Platz so geärgert“, so Max Kohlhoff, der prophezeit: „Das wird ein cooles Match morgen. Wir haben in den vergangenen Wochen viel mit Jörgen trainiert, kennen uns gut.“ Der erfahrene Däne hätte mit seinem Profi-Vorschoter sogar die Gesamtführung inne, wenn sich das Team nicht Strafpunkte wegen Nichttragen des Gelben Trikots eingehandelt hätte. So starten sie im Finale aus der Verfolgerposition heraus: „Die Jungs wissen, was sie tun. Das wird interessant morgen“, so Schönherr. „Ob es ein Match Race wird, werden wir sehen. Hauptsache, es gibt schönes Segeln“, sagte Markus Koy. Von Rang drei haben Jan Borbet/Jesper Spehr (München/Malente) keine Chance mehr, um den Sieg anzugreifen.

Die deutsche Starboot-Nachwuchscrew Max Kohlhoff/Ole Burzinski (NRV) übernimmt die Spitze bei den Staren. Mit zwei Tagessiegen zeigte die Nachwuchscrew ihr Können. www.segel-bilder.de

Text: Hermann Hell

Der Regatta-Plan

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

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Wieser/Auracher with third world championship title in a row http://50jahreolympiakiel.de/wieser-auracher-with-third-world-championship-title-in-a-row Sat, 20 Aug 2022 15:00:52 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4586 Press release – 20 August 2022 Wieser/Auracher with third world championship title in a row On the fourth day of the revival of the 1972 Kiel Olympic sailing competitions, the wind developed better than predicted and even provided a perfect stage for the players in the four classes. Although the Tempest, Stare and Flying Dutchman …

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Press release - 20 August 2022

Wieser/Auracher with third world championship title in a row

On the fourth day of the revival of the 1972 Kiel Olympic sailing competitions, the wind developed better than predicted and even provided a perfect stage for the players in the four classes. Although the Tempest, Stare and Flying Dutchman classes will start on Sunday, one winning duo has already been determined. Markus Wieser/Thomas Auracher crowned themselves Tempest World Champions in a tough battle, making the title hat trick perfect after 2019 and 2021. For the Dragons it was already the end of the Revival with two races on Saturday. Ingo Ehrlicher (Pappenheim) celebrated the victory of the 50th Olympic anniversary of Kiel.

Sun and wind: Kiel showed its beautiful side at the regattas on Saturday. Photo: www.segel-bilder.de

World Championship of the Tempest
Despite one race remaining, gold and silver have already been awarded at the Tempest World Championship. And the defending world champions are also the new ones. Markus Wieser/Thomas Auracher (Starnberger See) were able to keep the Berlin brothers Lars and Leif Bähr (2, 2, 1) on distance with two victories and a second place. Taking into account the discards, the title fight is decided. On shore, winners and runners-up high-fived each other. „You guys were absolutely equal. It was fun with you guys,“ Wieser said. „Not just because we won the title, but because Tempest is a really cool boat. It’s a bit like a Flying Dutchman – not quite as fast, but just as nice technically. Since I usually sail a lot in professional owner-driver yacht cicuits, I really wanted to do some sailing myself. And the Tempest is just a lot of fun.“ Nevertheless, the Tempest season is now over for Wieser. Next stop: European Championship of the 6mR off Cascais/Portugal aboard Dieter Schoen’s „Momo“. Crew Thomas Auracher, on the other hand, is planning the German Open of the Tempest on Lake Starnberg with Rudi Houdek.

For the runners-up, too, the World Championship was only a short excursion in the Tempest. „This was only our fourth regatta in the Tempest ever and the first one this year,“ Leif Bähr reported. „That’s why we are super happy. It was mega fun to present the class here in Kiel in this setting. It’s great for our uncle (former president of the German Sailing Association, Rolf Bähr) that his nephews continue sailing in the Tempest,“ said Leif Bähr. His brother and helmsman Lars added: „It was an honor to sail against Markus and Thomas. It’s a pity that it’s already decided.“ In their race analysis, the Bähr brothers were complaining about the wind picking up a little too late: „In the first race today, the first buoy was near to the coastline, where we caught a 40-degree windshift on the wrong side. Markus was through with that. And with a little stronger wind, it probably would have been easier for us overall.“

The best prospects for third place are former world champions Christian Spranger/Christopher Kopp from Chiemsee, but they were not satisfied with the day. „We made too many tactical mistakes, let the competitors out of our sight and didn’t see the shifts properly,“ said crew Kopp. „But we would be happy with third place. The top ten are all great, and the top two are just better.“

Markus Wieser/Thomas Auracher (VSaW) manage the hat trick in the Tempest. The reigning world champions do not have to compete on Sunday. Thanks to five race wins they are uncatchable before the last race. www.segel-bilder.de

IDM of the Flying Dutchman
The fight for the International German Champion title of the Flying Dutchman is completely open. With changing results Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Berlin/Arnsberg) were able to keep the 14-time world champions Szabolcs Majthényi/Andás Domokos (Hungary) only just at a distance. Only one point separates both teams before the final race. „The first race today went great. We won that by a big margin. In the second race we got stuck at the pin end at the start. That was our discard,“ Majthényi reported. The third race of the day left a bad taste in the Hungarian’s mouth. In a three-way battle with Lüdtke/Schäfers and third-placed Kilian König/Johannes Brack (Hanover), he felt hard pressed by the Germans. At the finish he ended up in the sandwich of the German crews.

Tension for the victory at the International German Championship in FD: One point separates the 14-time World Champions Szabolcs Majthenyi/András Domokos (Hungary) from the top. Photo: www.segel-bilder.de

Dragons
The Dragons managed two intense races in conditions that demanded a good eye for the wind shifts. The sovereign leaders of the first day, Ingo Ehrlicher/Michael Lipp/Anton Ehrlicher, did not come out of the start of the first race well and arrived at the first mark only in the midfield. But after that they found their way between the competitors, working their way up to sixth place in this race to follow it up with another race win. So the Bavarians not only took the regatta victory, but can also call themselves Northern German champions. „The title is worth something, is highly endowed in the rankings. Therefore, we are super happy. We kept our concentration high and thus prevented ourselves from catching a bad result,“ Ehrlicher said. When asked about the deciding factor for the win, helmsman and tactician Lipp pointed to the 18-year-old youngster on the team. „Anton is to blame. He just made perfect announcements,“ Lipp said. Tim Ladehof/Tim Alexander Jesse/Arne Brügge (Rendsburg) finished second ahead of Olaf Sternel/Mario Wagner/Stefan Waack (Hamburg).

Winners after the short program: Ingo Ehrlicher/Michael Lipp/Anton Ehrlicher (Bayerischer Yacht-Club) win the Revival event in Kiel after five races. Photo: www.segel-bilder.de
Heinz Laprell also had a short stint. The 1972 Olympian in the Tempest was helmsman in owner Bernd Hassenjürgen's Dragon. Third man on board was Philipp Grohmann. Photo: www.segel-bilder.de

Star
The youngsters put pressure on the experienced star crews. Max Kohlhoff/Ole Burzinski (Kiel/Flensburg) sailed the strongest series of the day with 1, 2, 1 and lead the overall ranking ahead of Jörgen Schönherr/Markus Koy (Denmark/Hamburg). Back on shore the young star-sailors were even a bit unhappy: „Three bullits would have been possible. We were also ahead in the second race, but then gave it away on the downwind. It was simply a mental problem. I have never been so annoyed about a second place“, says Max Kohlhoff, who predicts: „It will be a cool match tomorrow. We have trained a lot with Jörgen in the past week, know each other well.“ The experienced Dane would even have held the overall lead with his professional crew if the team had not incurred penalty points for not wearing the yellow jersey. So they will start the final from the chasing position: „The young guys know what they are doing. It’s going to be interesting tomorrow,“ Schoenherr said. „Whether it will be a match race, we will see. The main thing is to have nice sailing,“ said Markus Koy. From third place, Jan Borbet/Jesper Spehr (Munich/Malente) no longer have a chance to challenge for the win.

The German Starboat junior crew Max Kohlhoff/Ole Burzinski (NRV) takes the lead in the Star. With two victories on the day, the junior crew showed their skills. www.segel-bilder.de

Text: Hermann Hell / Ralf Abratis

The Regattaplan

50 years of Olympic Sailing Regatta in Kiel-Schilksee:
Classes : Dragon (Ranking-Regatta/ 8 Races), Flying Dutchman (IDM/ 7 Races), Star (North European Championship/ 6 Races), Tempest (Worlds/ 9 Races).

  • Wednesday, 17 August: Measurment: Star; Races: Tempest – 1100 hrs. First Start
  • Thursday, 18 August: Races: Tempest, Dragon
  • Friday, 19 August: Races: Tempest, Star, Dragon, Flying Dutchman; 1800 hrs.: Opening Ceremony
  • Saturday, 20 August: Races: Tempest, Star, Dragon, Flying Dutchman
  • Sunday, 21 August: Races: Tempest, Star, Dragon, Flying Dutchman – after: Prize Giving Ceremony

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Ausfahrt mit Anekdoten http://50jahreolympiakiel.de/ausfahrt-mit-anekdoten Sat, 20 Aug 2022 11:19:26 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4544 Pressemitteilung – 20. August 2022 Ausfahrt mit Anekdoten Wiedersehen in Kiel nach 50 Jahren Erinnerungstörn an die Olympischen Spiele 1972 mit dem damaligen Startschiff, der „Bussard“. Veteranen, Offizielle und Gäste, die Organisationsleiter Dirk Ramhorst zum Fototermin auf das Vorschiff bat, waren drei Stunden auf einem Törn in die Vergangenheit mit Blick auf Regatten der Gegenwart. …

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Pressemitteilung - 20. August 2022

Ausfahrt mit Anekdoten

Wiedersehen in Kiel nach 50 Jahren

Erinnerungstörn an die Olympischen Spiele 1972 mit dem damaligen Startschiff, der „Bussard“. Veteranen, Offizielle und Gäste, die Organisationsleiter Dirk Ramhorst zum Fototermin auf das Vorschiff bat, waren drei Stunden auf einem Törn in die Vergangenheit mit Blick auf Regatten der Gegenwart. Foto: www.segel-bilder.de

Schöne Erinnerungen an gemeinsame schöne Zeiten standen im Mittelpunkt der Gespräche bei einer Ausfahrt mit der „Bussard“ von Kiel nach Schilksee, zu der die Veranstalter des Revivals für die olympischen Segelwettkämpfe vor Kiel von 1972 – Kieler Yacht-Club, Norddeutscher Regatta-Verein und Verein Seglerhaus am Wannsee – eingeladen hatten. An Bord waren zahlreiche Olympia-Veteranen von 1972, Vereinsmitglieder und die Vorsitzenden der drei veranstaltenden Vereine, Organisatoren und Gäste wie die DSV-Präsidentin, Mona Küppers, DSV-Vizepräsident Claus-Otto Hansen und Ingrid Thomsen (Ehemann Dirk Thomsen war Kommodore des KYC, 2001-2005 Präsident des DSV und großer Förderer der Starboot-Klasse).

Einen besseren Ort für dieses geschichtsträchtige Treffen hätte es nicht geben können, schließlich fungierte die „Bussard“ vor 50 Jahren bei den olympischen Segelwettkämpfen vor Kiel als Start- und Zielschiff. Der traditionelle Tonnenleger, der 1905 bei der Jos. L. Meyer-Werft in Papenburg gebaut worden ist, war das letzte noch fahrende kohlebefeuerte und dampfbetriebene Seeschiff der Bundesrepublik, das erst 1979 außer Dienst gestellt wurde. Seither gehört das 40,6 Meter lange Schiff zur Museumsflotte des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums und kann während der Sommermonate an der Museumsbrücke neben dem Schifffahrtsmuseum besichtigt und für besondere Ereignisse genutzt werden. Und wie 1972 war die „Bussard“ schon von Weitem zu sehen. Die Dampfwolke zeigte den Kurs und Standort des Tonnenlegers an.

Die dreistündige Ausfahrt führte die Gäste an Bord der „Bussard“ auf die Regattabahnen vor Kiel-Schilksee, wo sie die Revival-Regatten der ehemaligen olympischen Klassen Tempest, Star, FD und Drachen aus nächster Nähe verfolgen konnten. Klar, dass bei derart geballter Kompetenz reichlich gefachsimpelt wurde. Das besonderes Interesse der Veteranen galt natürlich den Manövern der Weggefährten von einst, die es sich auch nach 50 Jahren nicht hatten nehmen lassen, vor Kiel noch einmal ins Boot zu steigen und Regatta zu segeln.

So startete Bronzemedaillengewinner Ullrich Libor (82) nach 50 Jahren noch einmal im FD, und Heinz Laprell, der 1972 in der Tempest Platz elf belegt hatte, übernahm bei Marie und Bernd Hassenjürgen (Münchener Ruder- und Segelverein „Bayern“ von 1910) die Pinne im Drachen.

Unter den Gästen auf der „Bussard“ war Klaus Schäfers, der seinen Ausflug nach Kiel sichtlich genoss. Nachdem der Berliner 1972 die Ausscheidung im Soling verloren hatte, stieg er kurzerhand bei den olympischen Regatten in Kiel als ehrenamtlicher Helfer für den VSaW auf das Start- und Zielschiff. Noch heute erinnert er sich gut an die Freude der Athleten beim Einmarsch und bei den Segelwettkämpfen, aber auch an die Schockstarre nach dem Attentat auf die israelische Mannschaft in München. „Die Spiele in Kiel waren  für mich und wohl für alle Ehrenamtlichen ein unbeschreibliches Erlebnis, und für Kiel ein großes Ereignis, ein Erfolg“, resümiert der 83-Jährige.

Bereits am Montag war Wolf Stadler (75) nach Kiel angereist, 1972 Vorschoter von Heinz Laprell in der Tempest – im Gepäck sein einstiges Olympia-Outfit sowie den Teilnehmerausweis von 1972. Eine abendliche Einladung bei Heinz Laprell in Kiel, der Besuch des Olympiahafens, eine Stippvisite beim Vermessen der Tempests und der Besuch bei der offiziellen Eröffnung der Tempest-WM am Mittwoch standen auf dem vollen Revival-Programm des Bayern. Der gebürtige Tegernseer ist bis heute begeisterter Tempest-Fan. Und wenn der 75-Jährige an Kiel denkt, denkt er natürlich auch an die Kieler Woche 1972, als er an der Vorschot von Heinz Laprell den Titel gewann. Es folgte Platz elf bei den Olympischen Spielen in Kiel und vier Jahre später an Bord von Uwe Mares – ebenfalls nach einem Kieler-Woche-Sieg – Platz vier bei den Spielen vor Montreal (Kanada). Gemeinsam mit Rolf Bähr krönte er seine Sportlerlaufbahn 1979 schließlich mit dem WM-Titel.

Geballte Olympia-Erfahrung bei der Geburtstags-Feier von Heinz Laprell (r./jetzt 75 Jahre), der 1972 mit Wolf Stadler (2.v.r.) in der Tempest Platz elf belegte. Daneben Uwe Mares, zweimaliger Olympiateilnehmer, und Jörg Diesch, der 1976 vor Kingston (Kanada) im FD mit seinem Bruder Eckart Gold gewann. Foto: C. Grawe

„Es ist deutlich grüner geworden in Schilksee“, fiel Stadler bei seinem Besuch im Olympiazentrum auf. Von 1970 bis 1980 war er regelmäßig in Kiel, danach wurden die Reisen in den Norden rar. Umso schöner war das Wiedersehen mit seinen ehemaligen drei Steuerleuten Laprell, Mares und Bähr. Und die erinnern sich bis heute immer wieder gern an ihren resoluten Vorschoter, der immer laut „Wende“ rief, wenn das Manöver anstand. Die Steuerleute sollten schnell segeln, wenn es jedoch um Einstellungen am Boot oder um Taktik ging, war ihr Vorschoter ihnen mehr als ebenbürtig. Sein Fachwissen stellte Stadler später auch in zahlreichen Testberichten in verschiedenen Publikationen unter Beweis. An der Ausfahrt mit der „Bussard“ konnte der unterhaltsame Bayer aus Termingründen leider nicht teilnehmen.

Mit von der Partie waren dagegen zwei seiner einstigen Steuerleute, darunter Rolf Bähr, der 1972 bei den olympischen Segelwettkämpfen vor Kiel Obmann der Tempest-Klasse war. Auch in diesem Jahr vertritt er die Klasse als Ehrenpräsident gegenüber den internationalen Teilnehmern der Weltmeisterschaft. Zuvor betreute der 83-jährige Berliner bei den am Dienstag in Schilksee zu Ende gegangenen Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM) die Zwillinge seines Großneffen Leif Bähr, Anton und Jasper Hoschka, die den Namen der Mutter tragen. Anschließend coachte der fünffache Tempest-Weltmeister (1979, 1980, 1982, 1985 und 1987) und ehemalige DSV-Präsident (2005 – 2013) seine Großneffen Lars und Leif Bähr, die seit über zwei Jahren in seiner Tempest starten. „Ich habe mich sehr auf diesen Familienausfug nach Kiel gefreut. Ich bin immer wieder gern hier“, so Bähr, der viele Jahre die Filmförderungsanstalt geleitet hat.

Einer, der häufiger zu Gast in Schilksee ist, ist Uwe Mares, ebenfalls ehemaliger Steuermann von Wolf Stadler. Der 80-Jährige Kieler erinnert sich gern an seine aktive Zeit bei der Kieler Woche. Sieben Siege stehen hier zu Buche. Zudem wurde er 1974 Weltmeister und 1975 Europameister in der Tempest. Auch nahm er an den Olympischen Sommerspielen 1964 (5. Platz im 5.5er) und 1976 (4. in der Tempest) teil. Doch 1972 war nicht das Glücksjahr von Uwe Mares. Im Star scheiterte er an Willi Kuhweide. Weit in Führung liegend stoppte ihn die Flaute in der letzten Wettfahrt. Mares hatte die falsche Seite erwischt.

Der spätere DSV-Präsident Hajo Fritze (Amtszeit: 1993 – 2001) erinnerte sich danach an den alten Finn von Willi Kuhweide. „Nimm den und starte bei der Finn-Ausscheidung sagte Hajo zu mir“, so Uwe Mares der innerhalb von kürzester Zeit in die zweite Olympia-Ausscheidung ging.

Doch das Pech war ihm hold. In Führung liegend brach der Schotblock heraus. Das zweite Aus innerhalb von einem Monat. „1972 war wirklich nicht mein Jahr. Immerhin habe ich in diesem Jahr mein Haus in Schilksee gefunden und gekauft“, zeigt sich Mares auch bei miesen Erinnerungen humorvoll. Statt Mares qualifizierte sich Walter May im Finn. Mares sah wenig von den Olympischen Spielen in Kiel und arbeitete lieber bei Klepper in Rosenheim. Vielleicht hätte der Allroundsegler auch zu sehr gelitten.

Nach der aktiven Zeit als Jollen- und Kielboot-Segler wechselte Mares ins Traineramt und betreute die deutschen Starboot-Crews bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona (Spanien) und 1996 in Savannah (USA). Von der Präsentation in Schilksee zeigte sich Mares enttäuscht. „Ich glaube, da hätte man mehr draus machen können. Alle sechs ehemaligen olympischen Klassen Land und mehr Ausstrahlung hätten Schilksee gutgetan“, so Mares.

Zugesagt für die Ausfahrt mit der „Bussard“ hatte zunächst auch Heinz Laprell, der dritte Steuermann Stadlers, der am Dienstag noch seinen 75. Geburtstag gefeiert hatte. Doch dann lockte der Drachen, Laprell konnte der Versuchung nicht widerstehen und startete bei den Revival-Regatten. „Ich habe mich auf das Wiedersehen mit den ehemaligen Weggefährten gefreut, aber Segeln macht mir immer noch viel Spaß“, so der Kieler, der bei allen schönen Erinnerungen an 1972 auch immer noch an das Attentat von München denkt. „Wir haben es erst am Abend nach den Wettfahrten im Hafen erfahren. Es herrschte Schockstarre. Die Stimmung der Aktiven war auf dem Nullpunkt. Es herrschte eine rege Diskussion, ob man überhaupt weiter segeln könne. Eigentlich waren Wolf und ich der Meinung, es würde nicht weitergehen“, so Laprell. Doch dann fiel die Entscheidung „The games must go on“. Aber die Leichtigkeit der Spiele war dahin.

Ausfahrt mit der „Bussard“: Fachsimpeln, Erinnerungen austauschen und Spaß haben. www.segel-bilder.de

Gute Erinnerungen an Kiel hat Hans-Christian Schröder, der 1972 für die DDR startete und im Finn den siebenten Platz bei 35 Startern errang. „Es herrschte eine extrem gute Stimmung. Die Ausstrahlung in Kiel war einmalig“, erinnerte sich der 75-Jährige. Schröder hatte sich bei der Olympiaausscheidung der DDR im Rahmen der Europameisterschaft in Medemblik (Niederlande) gegen Bernd Dehmel und Jürgen Mier durchgesetzt und den EM-Titel gewonnen. So war auch die Hoffnung auf eine Medaille groß und berechtigt. „Ich hatte ja auch einen Leistungsauftrag“, beschreibt Schröder die politisch gewollte Zielsetzung. „Ein Protest des Griechen in der letzten Wettfahrt hat mich dann meine Medaille gekostet“, so Schröder. So fiel der DDR-Finn-Segler von Platz zwei auf sieben. Die versprochen Videobeweise gab es nicht, und der westdeutsche Wettfahrtleiter hatte sich gegen den Protest ausgesprochen, aber der Vorwurf des Pumpens blieb bestehen, die Medaille war weg. „Ich war natürlich enttäuscht“, erklärt der Rostocker, der mit dem zweiten EM-Titel im Jahr darauf unterstrich, dass er in Bestform war. 1976 verlor Schröder dann die Olympia-Ausscheidung gegen Jochen Schümann, der in Montreal für die DDR Gold gewann. „Wenn man gegen den Goldmedaillengewinner ausscheidet, ist alles richtig“, so Schröder, der nach seiner aktiven Zeit lange Trainer des ASK Vorwärts Rostock war. Heute segelt der 75-Jährige noch Dickschiff, und die Kontakte zu den ehemaligen Konkurrenten haben Bestand. „Bernd und Jürgen treffe wenigstens einmal im Jahr“, so Schröder. 1972 waren Kontakte zur Bundesdeutschen Nationalmannschaft nicht gewünscht. Inoffiziell habe man sich natürlich unterhalten. Und heute ist Schröder mit dem Plöner Uwe Heinzmann befreundet. Heinzmann segelte 1972 Finn, war Sparringspartner von Mai und wechselte danach in den Star.

Auch der damalige DDR-Teamkollege Dieter Below war aus Berlin angereist. Below war 1972 Ersatzmann für Drachen und Soling, gewann vier Jahre später für die DDR Bronze im Soling und landete 1980 auf Rang vier. Below hat auch als Ersatzmann gute Erinnerungen an Kiel. Der gebürtige Rostocker hatte zwar die interne Olympia-Ausscheidung gegen Paul Borowski gewonnen, wurde aber dennoch nicht nominiert. Erfahrung und Alter sprachen für Paul Borowski und seine Crew. „Und wenn wir dann für die DDR Silber gewinnen, ist alles richtig. Einen Groll hege ich nicht“, so der 80-Jährige. Drei Wochen hatte Below mit seiner Crew als Sparringspartner die späteren Silbermedaillengewinner Paul Borowski/Karl-Heinz Thun/Konrad Weichert auf die Spiele vorbereitet. Der Leistungsauftrag war erfüllt. „Wir hatten natürlich klar definierte Ziele, die musste man akzeptieren und am besten erfüllen“, erinnert sich der heutige Berliner. Der Schiffsbauer aus Rostock fand über das Sportstudium in Leipzig den Weg in die Hauptstadt. „Wir haben dort eine starke Drachen-Flotte aufgebaut“, erzählt Below, der von 1994 bis 2000 im Drachen segelte und als Mitglied des Berliner Yacht-Clubs an der Kieler Woche teilnahm.

An Bord der „Bussard“ waren jedoch nicht nur Aktive von 1972, auch Offizielle und Betreuer von einst waren unter den Gästen. So auch Britt Wenzel. Die gebürtige Schwedin war bei den Olympischen Spielen 1972 im Presseteam in Schilksee im Einsatz. Und bis heute ist die 80-Jährige bei Segelveranstaltungen im Pressebüro tätig. Die Anekdoten, die Britt Wenzel zu den Erinnerungen an die Spiele 1972 beisteuern kann, haben hohen Unterhaltungswert. Da war zum Beispiel der Besuch in dem Frisörsalon in Schilksee, der für die Ehrengäste und Hostessen reserviert war. „Da habe ich Sofia, die spätere Königin von Spanien, getroffen. Die hat gern und viel mit uns geredet.“ Ihr Mann Juan Carlos war 1972 noch Prinz, von 1975 bis 2014 dann König von Spanien. Juan Carlos habe bevorzugt die Fahrräder genutzt, die für die VIPs zur freien Verfügung standen. „Die Bodyguards mussten dann immer schnell nebenher laufen“, erinnert sich Wenzel lachend. In drei Schichten waren die Hostessen 24 Stunden lang abwechselnd im Einsatz. Und dabei wurden immer auch mal ganz besondere Aufgaben erledigt. So durfte Britt Wenzel eine „Goldene Schallplatte“ an Jürgen Drews überreichen, Bandmitglied der legendären Les Humphries Singers, die zwischen 1969 und ihrer Auflösung im Jahr 1976 reichlich Goldene hamsterten. „Die Übergabe fand im Hotel Maritim statt“, erinnert sich Wenzel, die nach dem Ausflug mit der „Bussard“ schnell wieder ins Pressebüro nach Schilksee fuhr – zu ihrem vorletzten Diensttag: Am morgigen Sonntag beendet Britt Wenzel nach 50 Jahren ihre Mitarbeit im Pressebüro für die Stadt Kiel und den Kieler Yacht-Club. Auch das Ehepaar Leistikow (1972 in der Orga tätig) und Birte Schwerdtfeger (1972 Hostess) waren mit an Bord und genossen die Ausfahrt mit Anekdoten.

Seit 50 Jahren und länger für den Segelsport im Einsatz: Britt Wenzel (Pressetresen) und Roland Weiss (Leitung Land). Sie wurden bei der Eröffnung geehrt und erhielten die Medaille „50 Jahre Ehrenamt“. Am Samstag war die „Leitung Land“ damit für drei Stunden auf dem Wasser. Foto: www.segel-bilder.de

Sichtlich genossen hat die Ausfahrt auch Roland Weiss, der seit 1970 im Team der Kieler Woche-Organisation ist. Der heute 79-Jährige fing mit einer Tornado-WM und der Kieler Woche an und war bei den Olympischen Spielen als Funker an Bord der „Kuchenbäcker“, bevor er 1973 auf die „Bussard“ wechselte. „Es war das beste Startschiff und hatte ja sogar ein Sonnendeck“, schwärmt Weiss, der seinen alten Arbeitsplatz besuchte. Neben dem traditionellen Tonnenleger waren Minensucher und Landungsboote der Marine im Einsatz für die Regatten. Wettfahrtleiter der Bahn „Bravo“ an Bord der „Bussard“ war 1972 Kurt Pochhammer (DSV-Präsident von 1973 bis 1985). Der Berliner Mediziner engagierte sich sehr vielseitig für seinen Segelsport und erhielt 1978 das Verdienstkreuz 1. Klasse, 1985 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Natürlich wurde auch viel geflachst und gelacht. „Kurt hatte sechs Söhne und eine Tochter, wie der Kaiser“, so Rolf Bähr bei der Erinnerung an Kurt Pochhammer, dessen Söhne Andreas (Vorsitzender des VSaW) und Michael mit an Bord waren.

Seit 1989 hält Weiss an Land die Funkverbindung zu allen Regattabahnen vor Kiel-Schilksee – sein zweiter Vorname: „Leitung Land“. Nur auf diese Ansprache über Funk reagiert Weiss. An die Olympischen Spiele von 1972 denkt er gern zurück. Der Shuttleservice des Sponsors mit dem Citroen DS, der legendären Limousine mit der Achsen-Hydraulik, ist ihm in bester Erinnerung geblieben. Ebenso wie so manches Ritual: „Die Regeln am Morgen waren streng. Es gab immer einen Sherry für Rasmus, den Gott des Windes und des Meeres, und dann für die Crew“, erinnert sich Weiss schmunzelnd. Bis heute ist der 79-Jährige nicht aus dem Landorganisationteam der KYC-Regatten wegzudenken. Die Festlegung und Bestellung des Materials, die Installation und Einrichtung der stationären Funkanlage und Antennen sowie die Ausgabe und Rücknahme von 134 Funkgeräten gehören zu seinen zahlreichen Aufgaben. Startberichte und der aktuelle Stand der Wettfahrten? Der Pressesprecher der Kieler Woche weiß: Nicht verzagen, Roland fragen.

Drei Stunden verbrachten die Segel-Veteranen von 1972, die Offiziellen und die übrigen Gäste an Bord der „Bussard“. Drei Stunden, um sich gemeinsam an olympische Segelwettkämpfe vor 50 Jahren zu erinnern und sich darüber auszutauschen. Viel zu kurze, aber wunderschöne drei Stunden – eine Bereicherung für den Fundus der Erinnerungen.

Die Bussard auf See. Foto: Ralf Abratis

Text: Hermann Hell

Der Regatta-Plan

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

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Von der Jugend zu den Legenden http://50jahreolympiakiel.de/von-der-jugend-zu-den-legenden Fri, 19 Aug 2022 17:28:22 +0000 http://50jahreolympiakiel.de/?p=4486 Pressemitteilung – 19. August 2022 Von der Jugend zu den Legenden  Um 19 Uhr wurde die Revival-Veranstaltung „50 Jahre Olympischen Spiele in Kiel“ in Schilksee offiziell eröffnet. Und einen besonderen Höhepunkt gab es gleich zu Beginn.  Der Vorsitzende des Kieler Yacht-Clubs, Hauke Berndt, ehrte mit Britt Wenzel und Roland Weiß zwei Mitstreiter, die seit 50 …

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Pressemitteilung - 19. August 2022

Von der Jugend zu den Legenden 

Um 19 Uhr wurde die Revival-Veranstaltung „50 Jahre Olympischen Spiele in Kiel“ in Schilksee offiziell eröffnet. Und einen besonderen Höhepunkt gab es gleich zu Beginn.  Der Vorsitzende des Kieler Yacht-Clubs, Hauke Berndt, ehrte mit Britt Wenzel und Roland Weiß zwei Mitstreiter, die seit 50 Jahren für die Veranstalter der Kieler Woche und den Kieler Yacht-Club im Einsatz sind. Britt Wenzel war Hostess bei den Olympischen Spielen in Kiel und seitdem durchgängig im Kieler-Woche-Team im Presseteam im Einsatz. Roland Weiss war 1972 Funker auf dem Startschiff „Bussard“ und seit 1989 Leiter die Funkzentrale der Kieler Woche in Schilksee. Beide erhielten unter großen Applaus die Erinnerungsmedaille mit einer stilisierten 50 für ihren ehrenamtlichen Einsatz für den Segelsport, für Kiel.

Den Organisatoren der Revival-Veranstaltung bot sich von der Bühne im südlichen Hafen von Schilksee ein beeindruckendes Bild. Es war ein würdiger Rahmen mit vielen Inhalten, eine Show durch die Moderator Ralf Abratis mit passenden Fragen führte. Berndt unterstrich die Besonderheit der Verbindung zwischen der Gemeinsamen Internationen Deutschen Jugendmeisterschaft und der Revival-Veranstaltung. „Es verbindet die Jugend, die Zukunft mit der Historie, den Legenden des Segelsports“, so Berndt. Und mit der Bezeichnung Legenden wählte Berndt die richtige Bezeichnung für die Starter im Revivalteil der Gesamtveranstaltung. Zahlreiche Weltmeister, Olympiateilnehmer und Olympia-Weltmeister sind bis Sonntag am Start. Und natürlich zog Berndt den Bogen von den Spielen 1972 über die Revival-Regatten bis zu möglichen Olympischen Spielen in Deutschland und Kiel.

Mit einem Fanfarensignal wurden die Revival-Veranstaltung „50 Jahre Olympische Spiel in Kiel“ eröffnet. An der Fanfare (v.l.): Hauke Berndt, Sabine Sütterlin-Waack, Mona Küppers und Ulli Libor.

Wie Berndt sprach sich auch Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack für Olympische Spiele in Deutschland und Olympischen Segelspiele in Kiel aus. DSV-Präsidentin Mona Küppers würde sich ebenfalls darüber freuen, wenn olympische Segelwettbewerbe wieder zurück nach Deutschland kämen. Sütterlin-Waack hatte gerade erst vor drei Wochen auf der Trave gesegelt und richtig Respekt vor dem Segelsport entwickelt. Beim Rotspon Cup hatte Sütterlin-Waack im Duell mit Lübecks Bürgermeister den 12er gesteuert. „Es war eine mächtige Herausforderung und meine Hochachtung vor der seglerischen Leistung ist gestiegen. Es herrschte schon eine steife Brise“, gab sie zu. Neben dem Segelsport sei es das Ziel, im Sportland Schleswig-Holstein Breitensport und große Sport-Veranstaltungen zu fördern. Und da gehört der Segelsport natürlich ganz sicher dazu.

Den Sambatrommeln folgend. Die Aktiven auf dem Weg vom olympischen Feuer zur Eröffnung der Revivalveranstaltung „50 Jahre Olympische Spiele in Kiel auf der Bühne. Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und der Vorsitzende des Kieler Yacht-Club, Hauke Berndt führten den Zug der Aktiven vom Olympischen Feuer zur Bühne. Fotos: www.segel-bilder.de

Mona Küppers, die durch ihren Mann Ulrich Küppers erst nach 1972 zum Segelsport kam, ist inzwischen erfahrene und begeisterte Fahrtenseglerin und auch die höchste Repräsentantin des deutschen Segelsports. „Natürlich würde sich der DSV über olympische Segelregatten in Deutschland freuen. Ein großes Anliegen ist es aber auch, Segeln wieder zum paralympischen Status zu verhelfen“, so Küppers.

Danach kam Ullrich Libor sportlich, ohne die Treppe zu nutzen, auf die Bühne. Der FD-Bronze-Gewinner von 1972 tritt auch in diesem Jahr bei der Revival-Veranstaltung an und erinnert sich gern an die Spiele 1972. „Es war einmalig. Wir kamen tanzend in den Olympia-Hafen. Es war fröhlich und locker. Ich habe so etwas nie wieder erlebt“, so Libor.

Der 82-Jährige sprach danach für die 376 Aktiven, die in den ehemaligen olympischen Bootsklassen beim Revival antreten, den sportlichen Eid. „Es ist mir eine Ehre“, freute sich Libor, der nur eine Vorbereitungs-Regatta für den Wiedereinstieg in den sportlichen FD hatte. Neben Libor ist Heinz Laprell (1972: Elfter in der Tempest) nach 50 Jahren wieder am Start, das allerdings im Drachen. 

Von den 1972 olympischen Bootsklassen sind bis Sonntag die Drachen, Flying Dutchman, Stare und Tempest in Kiel am Start. Dabei segeln die Tempest zugleich um den WM-Titel, die FD um den Internationalen Deutschen Meistertitel und die Stare um die North European Championship. Insgesamt stehen 28 Wettfahrten auf dem Programm.

Text: Hermann Hell

Der Regatta-Plan

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).

  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

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